Wenn man nach einer sehr weit gefassten Beschreibung davon ausgeht, dass Larp (Life-Action-Roleplay) ein gemeinschaftliches, interaktives “so tun als ob” ist, welches nach bestimmten, vorher vereinbarten Regeln funktioniert, dann erweitert Edu-Larp (Educational Live-Action-Roleplay) diese Beschreibung um eine Dimension für zielgerichtet gestaltete Bildungs- und Lernprozesse.
Edu-Larp will die Erfahrungsräume erweitern, Perspektivwechsel ermöglichen und fächerübergreifende Lerninhalte vermitteln. Das Spieldesign wirft dabei eine inhärente Fragestellung auf. Diese kann von vornherein offensichtlich sein, oder aber erst am Ende des Spiel deutlich werden. Pädagogische Zielvorstellungen sowie inhaltliche Schwerpunkte gehen miteinander einher und können unterschiedlich gewichtet werden. Durch das Annehmen einer Aufgabe bzw. Rolle in einem spielerischen Kontext, können Themen aus differenzierten Blickwinkeln heraus befragt und verstanden werden.
Im institutionellen Umfeld wird das Spiel von vorbereitenden Workshops und nachbereitenden Reflexionsaktivitäten gerahmt. Edu-Larp steigert die Motivation, hält die Lernenden zur selbstgesteuerten Vorbereitung an und zeigt multiple Perspektiven zu einer Fragestellung auf. Als Unterrichtsmethode verwendet, kann EduLARP ein Werkzeug für nachhaltiges Lernen sein. Diese Prozesse können zur fachlichen Expertise beitragen und kulturelle und persönliche Entwicklung fördern.
Edu-Larp hat eine besondere Bedeutung als Vermittlungsplattform, da es die natürliche Neugierde am Spielen nutzt und Lerninhalte durch ein hohes emotionales Erleben erfahrbar machen kann.
Quellen und Links:
Rollenspiel für Bildungs- und Lernprozesse. Was ist Edu-Larp?
Eduction-Larp (Live Action Role Play), Gabriele Fink Stiftung